Genopoly beinhaltet die kritische Auseinandersetzung von KünstlerInnen mit der Gen- und Reproduktionstechnologie.

Als Wanderausstellung konzipiert, fanden erste Präsentationen im Rahmen einer größeren Veranstaltung mit KünstlerInnen und Initiativen in Köln (Mai 1990, BAF), Düren (Juni 90, Komm-Zentrum) und Bonn (Oktober 90, Brotfabrik) statt.

Jay Koh, der Initiator der Wanderausstellung, konnte zahlreiche namhafte internationale und deutsche KünstlerInnen für die Idee von "Genopoly" gewinnen. Mittels zeitgenössischer Kunst, contemporary art und Performances brachten KünstlerInnen ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Gentechnologie zum Ausdruck.

In arting zeigt er nun eine Auswahl von Arbeiten und Performances zur Thematik. Es konnten weitere KünstlerInnen dazugenommen werden, die hier erstmals im Rahmen der Wanderausstellung "Genopoly" ihre Kunstwerke präsentieren. Besonders ausdrucksstarke, inhaltsbezogene Arbeiten bilden den Schwerpunkt der diesjährigen Präsentation. Die Kunst ist hierbei als eine der Einstiegsmöglichkeiten in die Problematik Gen- und Reproduktionstechnologie zu sehen, da diese in den Medien bislang nur unmittelbar verständlich oder sehr abgehoben behandelt wird und damit vielfach unzugänglich bleibt. Durch die künstlerische Versinnlichung wird der Versuch unternommen, die nicht sinnlich wahrnehmbaren Manipulationen an den Genen erfahrbar zu machen. So drückt sich in der Arbeit von Rosemarie Trockel die unvorstellbare, diffuse Angst aus, Walter Dahn und Hildegard Weber demonstrieren in ihren Bildern die Überheblichkeit der Wissenschaft. In Jay Koh's Arbeit symbolisiert sich die vermeintliche Unfehlbarkeit und Arroganz der Wissenschaft, die uns nur eine verdrehte Wahrheit zeigt.

Die Risiken der Gentechnologie und die damit verbundenen unabsehbaren sozialen Konsequenzen und Veränderungen in der Gesellschaft müssen bewußt gemacht werden. Im Zuge der Ausstellung möchte arting der meist vereinzelten künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema ein Forum schaffen - diese Kunst damit in einem größeren, gesellschaftswirksameren Rahmen darstellen.

Die sozialbezogene kritische Thematik der Ausstellung paßt in das Konzept von Jay Koh für arting, das sich gegen die elitäre Stellung von Kunst und für die Integration in die alltäglichen Lebensbereiche ausspricht. Während der Ausstellungsdauer von "Genopoly" werden auch Vorträge von Kölner Bürgerinitiativen bzw. der Gen-AG des Gesundheitsladen Köln in arting stattfinden.