26. März - 30. April 1999
arting
Siglinde Kallnbach lotet bei dieser Arbeit ein Spannungsverhältnis von Zufall und Kalkulation aus.
Während der Einführung neuer Mülltonnen im Frühjahr 1998 stellten die Müllmänner die alten Tonnen vor den Wohnhäusern ab, und zwar größtenteils in- und übereinandergestapelt, um so einen möglichst effizienten Abtransport zu gewährleisten. Auf diese Weise entstanden für wenige Stunden - nämlich bis zum Eintreffen des Einsammelwagens - "temporäre Skulpturen" im Stadtraum, die die Künstlerin mit der Kamera festhielt.
Auch ein halbes Jahr später konnte Siglinde Kallnbach noch Spuren der Mülltonnenumstellung im Stadtbild finden und in ihre Arbeit einfügen: Alte Mülltonnen, die man der Einsammelaktion entzogen hatte und die anderweitig verwendet wurden.
Siglinde Kallnbach hat die "Mülltonnen-Objekte" in jenem Zustand belassen, in dem sie sie vorfand und nicht verändernd eingegriffen. Ihre Akzente setzt sie durch die Perspektive und den gewählten Bildausschnitt, die die Mülltonnentürme in einer jeweils spezifischen urbanen Umgebung zeigen.